Im Augenblick in dem du aufwachst, wirst du eine Rückerinnerung erleben. Diese wird einen sehr kurzen Augenblick andauern. Deine Persönlichkeit wird sich in diesem Augenblick neu ausrichten.
Das Erwachen ist begleitet von einem radikalen Realitätswechsel. Alles hat einen neuen Bezugsrahmen und auch die Wahrnehmung ändert sich. Die Meisten erleben große Glückszustände und einen Liebesrausch und machen eine direkte Erfahrung von Einheit mit Allem-was-ist. Man beginnt die feinen Energien zu spüren, über das Materielle hinauszusehen. Ein Gefühl großer Liebe und großen Friedens, eine neue Lebendigkeit verstärkt sich immer mehr und wird schließlich zum neuen Seinszustand.
Jeder Mensch ist ein Individuum, somit wird für jeden Menschen der Prozess anders sein. Nicht wenige Menschen glauben bereits nach dem Erwachen, einen Zustand endgültiger Erleuchtung erreicht zu haben. Dies ist mehr als verständlich, denn das Erwachen ist fast immer eine sehr umwälzende Erfahrung, die das Leben für immer verändert. Trotzdem ist es eben nicht das Ende, sondern erst der Beginn dieser wundervollen Reise des Bewusstseins in höhere Sphären.
Man wird mit Allem eins. Man taucht in die Welt der Nicht-Dualität ein. Es gibt kein Hier, kein Da, kein Oben, kein Unten, keine Zeit. Alles verschwindet. Das Einzige was noch über bleibt ist das „Jetzt“. Als ich die Bücher von Eckart Tolle gelesen habe, war ich vertraut mit diesem „Jetzt“. Doch wirklich im „Jetzt“ zu sein, ist etwas ganz anderes als vom „Jetzt“ zu lesen, darüber zu reden oder kurz einmal still und achtsam zu sein, wie in einer Meditation.
Was hat es mit dem „Jetzt“ auf sich?
Im „Jetzt“ zu leben ist das aufregendste Abenteuer! Es ist das Leben selbst. Das Gefühl vom „Ich“ verschwindet, das Gefühl von „Zeit“ existiert nicht mehr. Du lebst in diesem Moment und tauchst in den nächsten Moment ein. Du siehst viel mehr Farben, du siehst das Bewusstsein, wie es in allem was dich umgibt steckt, du hörst die Vögel viel lauter, alles ist fröhlicher, alles ist anders. Alles ist so unglaublich wunderschön, es ist mit Worten nicht möglich zu beschreiben, wie sich die Wahrnehmung danach ändert.
Existieren nach der Erleuchtung noch Gedanken?
Das EGO/Geist ist eine Non-Stop-Sprechmaschine. Eine Flut endloser Gedanken, Ideen, Konzepte, Meinungen, Erinnerungen, Pläne für die Zukunft, Einschätzungen, Zweifel, Wiederholungen in unzähligen Versionen, Ängste, Frust,… usw.
Wenn man erleuchtet wird, werden zunächst noch Gedanken kommen, doch sie haben nichts mehr woran sie sich festhalten können. Sie prallen ab und stürzen die Felswand hinunter, wo sie in ein schwarzes Loch eintauchen. Jetzt verstehe ich auch warum Buddha immer sagte: Das Leben ist leiden. Denn es ist das automatisierte Denken, die Gedanken die Kommen und über die die Menschen keine Kontrolle haben. Du kannst nicht auf den STOP-Knopf drücken damit deine Gedanken aufhören, desto mehr man aufhören will zu denken, desto mehr zieht man neue Gedanken an. Doch ich sage dir, wenn du aufgewacht bist, verschwinden die Gedanken. Die einzigen Gedanken, die kommen sind lediglich diejenigen, die du selber denkst. Es wird Phasen geben, wo du viel denkst, dann wirst du 2 Stunden in deine Arbeit vertieft sein und keinen einzigen Gedanken dabei mehr haben, denn du denkst einfach nicht.
René Descartes sagte einmal: Ich denke, also bin ich! – was für eine Täuschung!
Ich sage kann ich sagen René Descartes hatte unrecht!
Sein berühmter Satz „Ich denke, also bin ich!“ ist das Konstrukt seines EGOs. Richtig formuliert heißt es: Ich bin, also denke ich!
Wenn du aufgewacht bist, wirst auch du die Wahrheit erkennen.
Was ist die „Stille“ von der alle reden?
Nachdem man die Erfahrung der Erleuchtung gemacht hat, entsteht im selben Augenblick eine unendliche Stille im Kopf. Es ist für mich die schönste Befreiung, die ich in meinem Leben je erleben durfte. Es ist vergleichbar mit jemanden der seit 30 Jahren den Motor seines LKWs nicht laufen lässt. Auf einmal stoppt der Motor. Es ist danach so ruhig, so unglaublich klar geworden. Diese Art von Stille ist nicht vergleichbar mit der normalen Stille wenn alles ruhig ist und man nichts hört. Das EGO versucht in jedem Augenblick alles zu werten und zu verarbeiten, es vermischt die Informationen, welche in dem Augenblick durch deine Sinne einströmen mit deiner Vergangenheit und deiner möglichen Zukunft. Daraus ergeben sich Wertvorstellungen, Vorurteile, mögliche Alternativen, Emotionen,… dieses EGO-Männchen, welches alles wertet inklusive der Kasten mit den vielen Schubladen verschwindet ein für alle mal aus deinem Kopf. Einige werden jetzt denken, was tue ich wenn ich meine Schubladen verliere? Das kann doch nicht gut sein! Diese braucht man doch zum Überleben… Falsch gedacht! Wenn die Schubladen weg sind, existiert nur mehr eines, das Sein selbst. Auf die alten Informationen wird man selbstverständlich wie auf einer Festplatte noch zugreifen können, jedoch nur als Erinnerung. Und das ist ein gewaltiger Unterschied. Es gibt nichts mehr was man werten könnte, denn alles ist göttlich und wunderschön. Es gibt kein richtig und kein falsch. Es gibt nur noch das „So ist es! Das was ist, ist einfach!“. Man lebt nicht mehr in der Kausalität (In der Welt von Ursache und Wirkung).